Vor dem Höhleneingang bleibt ihr stehen und lauscht eine Weile, doch alles bleibt still. Dennoch bleibt ihr misstrauisch und betretet sie nur langsam, mit entzündeten Fackeln.
Warme, verbrauchte Luft schlägt euch entgegen. Sie riecht unangenehm würzig, nach den Ausdünstungen der veränderten Menschen.
Der Geruch beißt in der Nase und drückt schwer auf euren Schläfen. Für einen Augenblick gleiten eure Gedanken ab und verlieren sich im wohligen Gefühl, endlich nach Hause gekommen zu sein. Was?! Uh, nein, ihr geht jetzt besser weiter!
Ein schwarzes Glänzen an der Höhlenwand weckt eure Aufmerksamkeit: Eine kristallene Geode öffnet sich in den dunklen Fels. Neugierig betrachtet ihr den merkwürdigen Edelstein und berührt die glitzernde Oberfläche. Eine angenehme Wärme kriecht in eure Finger ... pulsiert sie etwa? Hastig zieht ihr eure kribbelnden Hände zurück, betrachtet sie beunruhigt und stellt erleichtert fest, dass sie weder schwarz noch sonst irgendwie verändert aussehen. Doch ein Rest an Zweifel bleibt: Etwas stimmt hier nicht. Irgendetwas geht hier mit euren Körpern vor sich, das könnt ihr fühlen. Ihr solltet euch besser beeilen!
Zügig dringt ihr tiefer in die Höhle ein, bis kein Tageslicht mehr zu euch vordringt. Im flackernden Schein eurer Pechfackeln folgt ihr dem langen Gang, der sich langsam in die Tiefe der Erde senkt.
Schließlich öffnet sich eine kleine Höhle vor euch, an deren Decke Phosphorpilze unheimlich leuchten. Auf dem Boden liegen tote veränderte Menschen, an deren Körpern Ratten nagen. Eure Ankunft lässt sie leise quieken, nur zögerlich trennen sie sich von ihrer Beute. Das schnelle Ticken von Insektenbeinen und das laute Flattern zahlreicher Flügel macht deutlich, dass sie nicht die einzigen sind, die etwas gegen euren ungebetenen Besuch einzuwenden haben.
Eilig schießt ihr die roten Fledermäuse aus der Luft, als euch klar wird, wie tödlich ihre Angriffe sind. Tödlich für sie und tödlich für euch! Grell zerplatzen die letzten Körper im Dunkeln der Höhle. Ihre Explosionen blenden euch und hinterlassen schwarz funkelnde Sterne vor euren Augen. Als ihr wieder etwas erkennen könnt, sind die restlichen Ratten verschwunden. Ihr seht euch die Leichen der veränderten Menschen an. Lange tot sind sie noch nicht, ihre Körper sind noch warm. Sie wirken stärker verändert, mit merkwürdig verdrehten Gelenken, schneller mutiert vielleicht, aber sicher seid ihr euch da nicht. Ob es an der Höhlenluft liegt? Ob ihr euch auch gerade in veränderte Menschen verwandelt, beschleunigt vom dämonischen Einfluss Korinus'?! Oh, lieber nicht daran denken! Möglicherweise wurden sie auch einfach totgetrampelt durch die flüchtende Horde der anderen.
Es macht nichts aus, sie wären sonst durch euer Schwert gestorben. Zu wichtig ist euer Auftrag. Korinus! War das gerade sein höhnisches Lachen?
Mit wachsamen Blicken, nun auch nach der Höhlendecke, setzt ihr euren Weg fort, durchquert die Höhle und betretet schließlich einen weiteren Gang.