Kampfbericht: Vollendete Bösartigkeit

24.12.2015 06:09 - Die Besänftigung

Beschreibung des Dungeons
Schon seit geraumer Zeit sind die Tage immer kürzer und die Nächte immer länger geworden. Kälter und kälter ist es geworden; wie jedes Jahr ist das Feuerholz knapp, außer für die Begüterten, die sich sicherheitshalber riesige Vorräte angelegt haben, um selbst den härtesten Winter überstehen zu können, ohne auch nur einmal frösteln zu müssen. Die längste Nacht naht, doch von der Not der einfachen Bevölkerung ist auf den Straßen der Stadt in diesen Tagen wenig zu spüren – denn mit der längsten Nacht naht auch die größte Festivität des ganzen Jahres, die Besänftigung.

Hinweis:
Ihr benötigt mindestens 6 Helden in der Gruppe, damit der Dungeon erfolgreich besucht werden kann. Ihr könnt diesen Dungeon nur einmal pro Tag besuchen (Kämpfe finden nicht statt).

 

Im Mond des zornigen Akbeths

Schon als ihr durch das imposante Westtor tretet, schlägt euch die ausgelassene Stimmung entgegen, die auf dem Land undenkbar wäre, aber das religiöse Hochfest in Tiefenfels zu dem macht, was es ist: eine Attraktion für Händler, Adlige, Künstler und Abenteurer wie euch, die zum Teil von weither kommen, um das Fest wenigstens einmal in ihrem Leben in der Hauptstadt zu erleben.
Natürlich soll, wie ihr gehört habt, nach wie vor die Zahl der Pilger die Zahl der Schaulustigen überwiegen, aber fromme Gestalten könnt ihr zunächst keine erkennen – es sei denn, all die Leute verbergen ihre Frömmigkeit ausgesprochen gut hinter einer Maske guter Laune oder Geschäftigkeit. Zahllose Stände sind über den großen Platz verteilt, auf dem ihr euch staunend umseht, und säumen die Ränder der Straßen, die tiefer in die Stadt führen. Das große Standbild Geraldims, dessen grimmigen, entschlossenen Blick Besucher sonst als erstes zu Gesicht bekommen, wenn sie Tiefenfels auf diesem Weg betreten, geht im Gewimmel beinahe unter. Die bittere Kälte des Winters wird von der schieren Masse der Bürger und Besucher verdrängt; vertraute und ungewohnte, verlockende Düfte treiben von den Bretterbuden durch die Menge, und Händler preisen in verschiedenen Sprachen lautstark ihre Ware an.
Allzu spät ist es noch nicht, und so entschließt ihr euch dazu, zunächst eine Weile umherzuschlendern, Auslagen zu betrachten und vielleicht den ein oder anderen Happen – vielleicht etwas von dem köstlich wirkenden Gebäck dort drüben? – zu euch zu nehmen. Der Himmel hat sich zwar bereits merklich verdunkelt, aber zahlreiche Lampen und Laternen – manche offenbar gar magischer Natur – drängen die Finsternis zurück, so gut es geht.
Von weiter vorne dringt fröhliche Musik an eure Ohren, in die ebenso fröhlich grölende Männer und Frauen einstimmen, eine gnomische Gauklerin unterhält nicht nur Kinder, indem sie Feuer in die Lüfte speit, während sie mit Messern jongliert, und ein stämmiger Hügelzwerg verflucht lautstark die tilische Heimat des Mannes, der offenbar gerade sein Heißgetränk in den Bart des Zwerges verschüttet hat.
Solche Kleinigkeiten tun der Stimmung der bunten Völkermischung in der Stadt keinen Abbruch – aber erst heute werden die Festlichkeiten ihren Höhepunkt erreichen. Die längste Nacht steht unmittelbar bevor.

Den Tempel des Friedens – den Haupttempel Aiaras in ganz Ezantoh – zu finden, ist nicht schwer: Ihr lasst euch einfach von der Masse mitziehen, die durch die breiten Straßen und engen Gassen ins Tempelviertel strömt, vorbei an den Anwesen der Oberschicht, an einer Garnison der Stadtwache, einem Bordell, aus dem gerade ein Freier in den zertretenen Schnee geworfen wird, der wohl allzu ausgelassen gefeiert hat, vorbei an zahllosen Ständen, die gebratenes Fleisch, erlesene Zuckerwaren, beinahe jedes alkoholische Getränk Ezantohs und unfassbare Mengen unnützen Tands verkaufen, der sicher unheimlich anziehend wirkt, nachdem man das vorherige Sortiment durchprobiert hat, vorbei an den hochaufragenden Stadthäusern der Kaufleute und Gilden, vorbei an den kleineren Tempeln Rashons und Merchtis, bis ihr schließlich – endlich – den Tempel des Friedens vor euch seht. Hohe Säulen im Stil des alten Hochreichs bilden die Front des weißen Tempels, dahinter befindet sich eine Anlage, die weit über tausend Gläubige aufnehmen kann und zu jeder Zeit zahllose Mitglieder des Klerus beherbergt.
Von hier aus soll die Prozession zum Tempel der Macht, zum Tempel Akbeths starten. Und tatsächlich kommt ihr gerade rechtzeitig, um über die Köpfe der Menge hinweg zu sehen, wie sich die gewaltigen Flügeltüren von Aiaras Heiligtum öffnen und die wesentlich kleineren, weißgewandeten Priesterinnen sich würdevoll ihren Weg durch die Massen bahnen, um ihre Göttin wie jedes Jahr bei dem Versuch zu unterstützen, ihren zornigen Gatten, den Göttervater, zu besänftigen – auf dass er sich nicht ganz von seiner Schöpfung abwende, das Licht Nemargias zurückkehren und die Welt nicht im ewigen Winter versinken lasse.
Während die Priesterinnen ruhig voranschreiten, lichtspendende Fackeln und ihre zahlreichen goldglänzenden Reliquien stolz erhoben, folgt ihnen ein unorganisierter Haufen derjenigen, die besonders von der Schreckensvision des ewigen Winters gepeinigt werden: Flagellanten, die den Groll des Göttervaters dadurch abzuwenden hoffen, dass sie sich unentwegt für ihre wirklichen oder eingebildeten Sünden geißeln und kasteien.
Hier nun seht ihr auch mehr von der einfachen Bevölkerung: Arbeiter, Handwerker und Bauern, die aus dem Umland in die große Stadt geströmt sind, um an der Prozession teilzunehmen. Dies sind diejenigen, für die die Besänftigung einen ganz anderen Stellenwert hat als für wohlsituierte Städter, denn sie wissen genau, was nach dem letzten Übermaß der Feierlichkeiten auf sie zukommt: die Hungermonde, in denen man von den haltbaren Vorräten des alten Jahres zehren muss, nachdem man sich zum Fest von allem Vieh getrennt hat, das man nicht über den Winter bringen kann. Ein harter, langer Winter mag auch für Stadtbewohner Entbehrungen bedeuten, für sie aber geht es um wesentlich mehr.

Und als ihr nun Kaufleute neben Bauern und Bettler in abgerissener Kleidung neben stolzen Priestern mit goldenen Symbolen seht, als euch in den Sinn kommt, dass der Adel der Stadt wohl weitab solcher Volksaufläufe seine eigenen rauschenden Feste feiern wird, da geratet ihr ins Grübeln.
Mehr als einmal habt ihr Einwohner des Kaiserreichs, vielleicht gar das Kaiserreich selbst, vor großer Gefahr gerettet. Helden seid ihr zweifellos, und vielleicht wird man eines Tages in diesen Straßen Lieder von euren Taten singen – aber es gibt Dinge, die auch ihr nicht erreichen könnt. Ihr mögt imstande sein, die Welt zu verändern, aber ihr könnt euch nicht aussuchen, wie sie danach aussieht. Das komplexe Geflecht, das den einen Macht und Wohlstand verschafft und andere dazu zwingt, jeden Tag ums Überleben zu kämpfen, lässt sich nicht so leicht mit der Klinge durchdringen wie die Hälse von Schurken und Schwarzmagiern. Vielleicht eines Tages, unter einem neuen Kaiser …
Ihr drückt dem Bettler neben euch einige Münzen in die Hand und lauft gedankenverloren weiter, vorbei an Lions Tempel der Gerechtigkeit, immer zusammen mit dem Strom der Gläubigen. Nach einer kleinen Odysee – der direkteste Weg war dies gewiss nicht – kommt der Fackelzug schließlich zum Halt vor dem Tempel der Macht. Der Erzpriester Akbeths – Seine Eminenz Piro Sionta, wenn ihr euch recht entsinnt – sollte nun vor den Klerus Aiaras treten und die Bitten und Opfergaben im Namen seines Gottes entgegennehmen. Von dort, wo ihr steht, könnt ihr jedoch kaum erkennen, was sich weiter vorne auf den berühmten goldenen Stufen zum Tempel abspielt – das Fackellicht in eurer Nähe ist zu hell und das in der Ferne nicht hell genug.

Während die Umstehenden weiter gebannt warten, entschließt ihr euch dazu, eine Herberge aufzusuchen. Letztlich wird der Erzpriester die Besänftigung Akbeths verkünden, die Glocken des Tempels werden begleitet von Jubelrufen der wartenden Menge ein neues Jahr einläuten, und weitere Glocken werden in ganz Tiefenfels erklingen, um die Botschaft weiterzutragen. Nicht wenige, betuchte Besucher wie Bauern gleichermaßen, werden bis in die frühen Morgenstunden hinein feiern und zechen.
Alles ist gut. Mehr oder weniger.

Balatikan erhält 402EP und +14,0Ruhm.
Cyrano Feanár erhält 402EP und +14,0Ruhm.
Adrasthea erhält 402EP und +14,0Ruhm.
Darhja Ythiriel erhält 402EP und +14,0Ruhm.
Duregar erhält 402EP und +14,0Ruhm.
Oger erhält 402EP und +14,0Ruhm.
Tamira Lucinia erhält 402EP und +14,0Ruhm.
Hetrál erhält 402EP und +14,0Ruhm.
Jared Blythe erhält 402EP und +14,0Ruhm.
Marcus Attilius erhält 402EP und +14,0Ruhm.
Robert Rogers erhält 402EP und +14,0Ruhm.
Samuel Mumm erhält 402EP und +14,0Ruhm.
Oger findet Suk-Suk

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