Misstrauisch betrachtet ihr das stinkende Wasser vor euch, welches leichte Wellen wirft und so dunkel erscheint, dass ihr unmöglich abschätzen könnt, wie tief der Grund hier liegt. Ihr habt noch kurz in einem Gasthaus eure Vorräte aufgefrischt und euch dann hierher begeben, seid euch jedoch nun unschlüssig, ob ihr nicht doch zu Fuß gehen sollt.
Gerade als ihr den Hafen wieder verlassen wollt, bemerkt ihr aber einen Tumult und kurze Zeit später seht ihr einige Bewaffnete in eure Richtung laufen, die eindeutig nach Stadtwache aussehen. Hastig blickt ihr euch um, doch es gibt nur einen einzigen Weg hier hinaus und so springt ihr rasch in das nächste Boot, kappt das Seil, welches es am Steg hält und rudert dann so schnell es geht auf den breiten Fluss hinaus. Hinter euch hört ihr die Gardisten fluchen und noch einige Bolzen bohren sich neben euch in das Holz, oder gehen in der Brühe unter, die sich Wasser nennt. Ein letztes Mal betrachtet ihr die Stadt Yoldat, die ihr in keinem Fall vermissen werdet. Nur dem alten Mann wünscht ihr alles Gute, während ihr euch nun in die Riemen legt und euch nach Raw’lak aufmacht.
Die Tage in dem Boot vergehen ereignislos, während ihr euch die meiste Zeit von der Strömung gen Westen treiben lasst. Die Aschenwüste liegt ruhig, fast friedlich da, kein weiterer Sturm hat euch erfasst und ihr bekommt auch keine ihrer Bewohner zu Gesicht. Nur am fernen Himmel - so bildet ihr euch ein - scheinen manchmal geflügelte Gestalten umherzuschwirren und in der Nacht hört ihr die Geräusche und Schreie der Wesen der Wüste.
Der Fluss wird letztendlich immer breiter und schließlich erkennt ihr in der Ferne einen großen See und nur etwas weiter weg die Umrisse einer Stadt, die wohl Raw’lak sein muss. Erleichtert schnappt ihr euch wieder die Ruder, froh, dass ihr diesmal wenigstens einmal in Ruhe euer Ziel erreicht habt und steuert von dem Fluss in den See und von dort zu der Siedlung.
Ihr meint bereits den Hafen von Raw’lak sehen zu können, als eine gewaltige Erschütterung euer Boot erfasst und beinahe zum Kentern bringt. Ihr könnt euch gerade noch an Bord halten, als mehrere Fangarme aus den Tiefen des Wassers schnellen und erbarmungslos auf euch herab fahren.
Ihr wisst nicht so recht, wie ihr es geschafft habt, doch schließlich ist keiner der Fangarme mehr zu sehen und der See liegt wieder so trügerisch ruhig da wie zuvor. Euer Boot jedoch hat den Kampf um vieles schlechter überstanden als ihr. Mit letzter Kraft schafft ihr es noch an Land, bevor es sich so sehr mit dem stinkenden Wasser füllt, dass es untergeht.
Leise seufzend nehmt ihr euch eure Sachen, da ihr irgendwie gewusst habt, dass es euch in diesen Landen nicht vergönnt sein wird, auch nur einmal etwas in Ruhe und Frieden zu überstehen. Ihr macht euch dann auf den Weg zu den Toren Raw’lak’s, hoffend, dass euch dort nicht die selben Probleme erwarten wie in Yoldat.