Der Kreis schließt sichTief atmet ihr durch, als ihr aus dem Tempel tretet, und zum ersten Mal seit langer Zeit fühlt ihr euch wieder richtig frei. Eure Schuld gegenüber Taveloran wird beglichen sein, sobald ihr sein Anwesen betretet und fest drückt ihr eure Taschen und Rucksäcke an euch, in denen sich euer Leben befindet. Kurz wendet ihr euch noch einmal zu dem Altar um und ein letzter stummer Dank an die beiden Wächter begleitet eure ersten Schritte auf dem Weg zurück in die Heimat. Eure Reise zurück in die Länder der Menschen verläuft so ereignislos wie ihr es gehofft habt. Ihr folgt dem Fluss Richtung Südwesten weiter und erreicht schließlich wieder die Waldgebiete im Westen des Gebirges bei Dresoria, von wo ihr euch weiter Richtung Osten aufmacht, nicht einmal einen einzigen Blick zurück werfend.
Die Sonne ist gerade untergegangen, als ihr auf einer Anhöhe euer Lager aufgeschlagen habt und bereits in der Ferne die Lichter von Tavelorans Landsitz ausmachen könnt. Ihr wisst dass eure Probleme bald der Vergangenheit angehören werden und so lasst ihr euch gut gelaunt an eurem Feuer nieder, als ein verräterisches Geräusch an eure Ohren dringt. Schnell greift ihr zu den Waffen, doch ist es bereits zu spät. Lautlos treten mehrere Gestalten aus den Bäumen um euch, dennoch fast perfekt mit den Schatten verschmelzend. Die Art ihrer Bewegungen kommt euch aber bekannt vor und spätestens als eure Blicke auf die braun-grünen Überwürfe fallen, verengen sich eure Augen zu Schlitzen – Klingenspringer! „Ich muss gestehen, ich bin beeindruckt“, beginnt er sogleich, während er in seiner Rechten locker einen der Speere schwingt, die für diese Krieger typisch sind, "ich hätte nicht gedacht, dass jemand aus diesen Landen zurückkehrt … noch dazu … reich beladen!“ Das Schmunzeln wird zu einem Grinsen, während ihr aus den Augenwinkeln bemerkt, wie die anderen den Kreis um euch enger ziehen. „Taveloran hatte gut daran getan, euch für die Überbringung seines Ringes auszuwählen, euer Ruf wird euch gerecht, denn auch wenn ihr das Schmuckstück verloren habt … so etwas Kleines kann einem ja leicht … entgleiten.“ Kurz funkelt im Mondlicht etwas auf, als dem Sprecher wie zufällig etwas aus der Hand fällt und vor euch im Gras landet, was sich nach näherer Betrachtung als ein euch durchaus bekannter Ring entpuppt. „Hoppla,“ spricht der Klingenspringer und lächelt gespielt bestürzt, obwohl seine Augen von einem berechnenden Glanz erfüllt sind. „Seht ihr, wie ich es sagte, so etwas Kleines kann man leicht verlieren, … vor allem wenn man überraschend angegriffen wird … und doch mit keinem Angriff rechnet … weil eigentlich niemand von dem Plan weiß … oder etwa doch?“ Das Grinsen des Mannes wächst immer weiter an und kurz lacht er auf, zwinkert euch dann kameradschaftlich zu, den Speer dabei wie beiläufig gekonnt über seinen rechten Handrücken wirbelnd. Leise knurrend lasst ihr diese Spielchen über euch ergehen, denn ihr habt nicht vergessen, dass diese Söldner nicht zu unterschätzen sind und auch bei diesem Mann könnt ihr nur zu gut sehen, wie jede Bewegung durch jahrelange Übung perfektioniert wurde. Schließlich hebt er leicht den Kopf und das Grinsen ist von seinem Gesicht verschwunden, seine Augen zeigen kalten Ernst und die anderen Klingenspringer treten einen weiteren Schritt auf euch zu.
„Doch kommen wir nun zum Geschäft“, spricht er ruhig, den Speer noch einmal drehend, bevor er damit auf euch zeigt, euch die funkelnde Spitze entgegenhalten. Wohl an denn – wir haben es angefangen, nun werden wir es beenden … zeigt mir, was ihr könnt!“ Runde 1 Angreifer:
Verteidiger:
Angreifer:
Verteidiger:
Die Angreifer haben gesiegt! Fluchend taumelt Tav’en zurück, funkelt euch wütend an und spuckt vor eure Füße. Ein dünnes Rinnsal Blut läuft aus seinem Mundwinkel. „Ihr … seid wirklich gut … das muss ich anerkennen … doch habe ich noch nicht vor … in dieser Nacht diese Welt zu verlassen …“ Kalt blitzen seine Augen auf und ansatzlos ist er mit den Schatten verschmolzen. Ihr könnt kaum glauben, dass er eben noch vor euch gestanden hat. Die Klingenspringer die sich noch auf den Beinen halten können folgen ihm in die Nacht und kurz seht ihr ihnen noch hinterher, bevor ihr euch erlaubt, erschöpft in das blutige Gras zu sinken.
Langsam beginnt ihr die Worte Tav’ens in eurem Geist zu wiederholen und eure Blicke verhärten sich. Ihr seht euch nur an, sprecht kein Wort, hebt nur den Ring aus dem Gras auf und betrachtet ihn im Schein der Flammen bevor ihr ihn sicher verwahrt und schließlich wieder aufbrecht. |