Ihr lacht.
"Nixe? Sind das nicht Märchengestalten?"
"Trolle, Orks und Riesenschlangen: So sieht die Welt aus! Aber Nixe?"
"Da können wir ja gleich auf Drachenjagd gehen!"
Bjorn scheint euch nicht zu hören.
"Grüne Schemen in Tümpeln und Flüssen, mehr wird zumeist nicht gesehen. Denn niemand begegnet ihnen in ihrer Welt! Männer wollen von strahlenden Schönheiten verführt und in die Tiefe gelockt worden sein – oder kommt ihnen diese Erzählung nur leichter über die Lippen als zuzugeben, dass sie betrunken in den Dorfteich gefallen sind? Schätze werden von grausamen Schuppenwesen gehütet – warum also danach suchen? Ein Mädchen wurde entführt: Es ist bestimmt in den See gezogen worden, wer würde also das Nachbardorf verdächtigen?" Er wendet sich zwischen euch im Kreis. "Wie recht die Leute manchmal haben! Und Salzwassernixe übertreffen ihre ländlichen Verwandten nicht nur in Größe und Grausamkeit: Die Tiefe des Meeres hat sie übermütig gemacht. Es gibt niemanden, der ihnen nachstellen würde!" Bjorn beginnt zielstrebig zu laufen und ihr reiht euch um ihn herum ein. Er sieht wütend aus. "Bislang gab es niemanden!"
Durch Gräben und Fischschwärme zieht ihr weiter. Eine Weile haltet ihr euch im Schatten eines alten Riesenseebären, der euch unbeeindruckt vorantrottet. Hin und wieder schnappt er sich einen vorbeiflitzenden Hai. Irgendwann ist der Bär so satt, dass er sich nur noch die besten Stücke aus den Fischen beißt. Bald darauf streckt er sich zum Schlafen aus. Ihr schlagt einen großen Bogen um diese berüchtigte Gestalt und tastet euch wieder alleine voran.
Als ihr über einen Hügelkamm steigen müsst, werden nicht nur Haie auf euch aufmerksam.
Rasch stürmt ihr von der Erhebung herunter. Über euren Köpfen zieht ein weiterer Speer seine unbeirrliche Bahn. In der Deckung wagt ihr einen weiteren Blick nach vorn.
Die Kuppel der Nixe ragt vor euch in die Höhe! Drinnen könnt ihr schon vereinzelt grüne Schemen ausmachen, die sich sehr flink bewegen – so nah seid ihr der Anlage gekommen.