Nachdem die Räuber das Dorf in wilder Flucht verlassen haben, macht ihr euch auf, es näher zu durchsuchen. Unbewusst werdet ihr von euren Füßen vor den Eingang des Tempels getragen, als das Tageslicht endgültig von der Dunkelheit verschlungen wird. Die Nacht, vor deren Schrecken Asmeria solche Angst hatte, bricht herein.
Der Tempel ist offensichtlich Akbeth geweiht, zumindest könnt ihr ein Schlangensymbol in einem Relief erkennen. Ja, dies muss ein Tempel der Chunirit sein - doch ist er noch immer ein heiliger Ort des Friedens?
Ihr beschließt euch darin ein wenig umzusehen; vielleicht finden sich Hinweise darauf, was im Dorf vor sich geht?
Die wenigen Fenster, die der kleine Tempel aufweist, sind mit Brettern vernagelt, doch das Holztor des Eingangs ist herausgerissen und so könnt ihr das Innere ohne Umstände betreten. An den Wänden hängen einfache Öllampen. Als ihr sie entzündet, bemerkt ihr, dass sie fast vollständig gefüllt sind - und das, obwohl hier doch eigentlich niemand lebt. Oder waren es die Räuber?
Im zuckenden Schein der Lampen seht ihr eine Zerstörung vor euch, die unbeschreiblich ist: Bänke und Regale sind zertrümmert und liegen am Boden, der auch von zerfetzten Schriftrollen und Büchern bedeckt ist. Der Altar ist umgestürzt und das Weihbecken ist mit einer rotbraunen Masse überzogen. "Blut", durchzuckt es euch. Eine Tür in der Rückwand, die zu einem Raum unterhalb des Hügels führen muss, ist zugeschüttet und mit Unrat und Gerümpel versperrt.
Ihr sucht gerade nach Anzeichen auf den Verbleib der Priester, als euch ein lang anhaltendes Stöhnen von draußen auffahren lässt. Schlagartig sind auch andere Laute zu vernehmen: ein Schaben an den vernagelten Fenstern, ein tiefes Seufzen und das Geräusch von schlurfenden, näherkommenden Schritten. Vor der Tür seht ihr plötzlich Schatten tanzen und eine Gestalt zeichnet sich im schwachen Lichtschein ab. "Asmeria? Seid ihr das?", fragt ihr mit gedämpfter Stimme und greift zu den Waffen.
Eure Augen werden groß, als ihr seht, wer - oder besser was - den Tempel betritt. Die Schrecken der Nacht nehmen Gestalt an, seht ihr doch endlich, was die Räuber das Fürchten lehrte: Untote!