"Wie gesagt, ich bin Beamter in einer der östlichen Provinzen Shaijins und ich verfolge diese Gruppe Rohnin nun schon längere Zeit. Sie haben die Stadt, für die ich zuständig bin, überfallen und ein wahres Blutbad unter allen angerichtet, die versucht haben, sich zu wehren. Ich war gerade auf dem Rückweg von der Hauptstadt und habe den Überfall wohl knapp verpasst. So erblickte ich nur die Trümmer meiner Heimatstadt und vor Entsetzen wie gelähmt stand ich einfach nur fassungslos da. Überall waren verzweifelte Schreie zu hören und in der ganzen Stadt konnte man den Widerschein lodernder Flammen sehen."
An dieser Stelle setzt Lu Fengs Stimme aus und man sieht ihm an, wie er mit den Tränen kämpft, während seine Tochter bereits, mit dem Kopf in beide Hände gestützt, leise zu schluchzen beginnt. Mit wieder fester, nun vor Wut brodelnder Stimme, fährt Lu fort: "Als ich mich endlich vom ersten Schrecken erholt hatte, rannte ich sofort los, um nach meiner Familie zu sehen. Ich lief vorbei an so viel Elend und Tod, und immer wieder drang mir der Gestank von verbranntem Fleisch und beißendem Rauch in die Nase. Als ich endlich mein Haus erreichte, war es ein einziges flammendes Inferno und meine geliebte Frau ... lag nicht weit davon entfernt, von einem herabfallendem Holzbalken erschlagen, auf der Straße. Vorsichtig hob ich den Balken von ihr herunter, drückte sie fest an mich und wurde überwältigt von Gefühlen vollständiger Hoffnungslosigkeit. Als ich zu den brennenden Überresten unseres Hauses zurücksah, erblickte ich meine Tochter, die gerade um die Ecke trat und gleich darauf kraftlos zusammenbrach.
Ich lief zu ihr hin und schlang, von Erleichterung und Trauer hin- und hergerissen, erleichtert meine Arme um sie. Mit schwacher Stimme erzählte sie mir, was geschehen war: Wie die Rohnin plötzlich aus den Wäldern hervorbrachen und die Stadt stürmten - und noch während ich mir ihre Geschichte anhörte, stieg eine unbändige Wut in mir hoch. Ich beschloss, Rache an diesen Tieren zu üben und nicht zu rasten, ehe ich sie nicht alle gefunden habe. Wenn es sein muss, bis ich meinen letzten Atemzug ausgehaucht habe."
Gebannt habt ihr Lus Geschichte gelauscht und bemerkt nun, wie sich einige von euch Tränen aus den Augenwinkeln wischen. "Wahrlich eine Tragödie, werter Lu Feng. Lasst mich Euch versichern, dass Ihr und Eure Tochter unser vollstes Mitgefühl habt. Weiter möchten wir Euch unsere Unterstützung bei Eurer Suche nach den Rohnin zusichern, da wir glauben, dass wir das selbe Ziel haben. Habt keine Angst, wir sind zuversichtlich, dass wir diesen Unholden gewachsen sind, und wir werden Euch zu Eurer Vergeltung verhelfen."
"Ich danke euch, edle Helden! Ich bin euch auf ewig zu Dank verpflichtet. Nun kommt, lasst uns aufbrechen. Wir haben noch einiges an Weg vor uns."