Die Schriftzeichen sind in Eile hingekritzelt, Tintenflecken verraten die Hast des Schreibers.
An die Verfluchten,
Ihr glaubt, mich als Dieb zu kennen, dessen Leben unter einem glücklichen Stern steht, doch ihr irrt euch gleich zweimal.
Ihr kennt mich nicht.
Und nicht Glück, sondern sorgfältige Planung, Geschick und Entbehrung waren für meine Erfolge verantwortlich.
Doch eine einzige Nacht hat alles zerstört. Ich hasse diese Ironie!
Ironie, dass der Kaisersohn, den ich tödlich vergiften ließ, um den schwachen Felan auf den Thron zu bringen, ohne dieses Wissen gerade mich beauftragte, um den ihm lästigen Felan aus dem Weg zu schaffen! Ironie, dass als Folge Felan unter eurer Führung seine Schwäche verlor und ein konsequenterer Kaiser wird sein können als sein Bruder es je vermocht hätte. Ironie, dass ausgerechnet mein letzter Coup als Diebeskönig platzt, der meinem Bruder und mir ein freies, friedlicheres Leben bescheren sollte. Ironie, dass Jahre der Disziplin eben diesen Zwilling verhüllen konnten, ein einziger Pfeil aber nur eine Sekunde brauchte, um unsere geschickte Inszenierung zu beenden. Ihr wundert euch, wieso ich die "Sturmwind" und den "Adler" zerstören lasse? Ich brauche sie nicht mehr! Zwei Brüder, zwei Schiffe, doch dem verbliebenen Bruder ist die Seefahrt, nein, sein Leben vergällt!
Ironie ist es auch, dass ihr diesen Brief, den ich zur Ablenkung schreiben musste, wahrscheinlich schneller gelesen habt als die magische Falle wirken kann, die Vodo noch anbringen konnte ...